Rasselgeräusche beim Atmen können ein frühes Warnsignal für Erkrankungen der unteren Atemwege sein. Sie treten häufig im Zusammenhang mit akuter Bronchitis, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen oder einer verengten Luftröhre auf. In diesem Beitrag erklären wir, wie solche Geräusche entstehen, welche Beschwerden sie begleiten und wann ein Arztbesuch dringend empfohlen wird.
Was sind rasselnde Atemgeräusche?
Rasseln beim Atmen bezieht sich auf auffällige Atemgeräusche, die meist bei der Ausatmung oder Einatmung auftreten. Medizinisch unterscheidet man zwischen trockenem Husten, Giemen, Pfeifen und feuchten Rasselgeräuschen, die auf vermehrt Schleim oder eine Verengung der Atemwege hinweisen.
Typische Ursachen für rasselnde Atemgeräusche
Akute Bronchitis
Eine der häufigsten Ursachen für rasselnden Atem ist die viral verursachten Bronchitis. Diese akute Atemwegsinfektion betrifft meist die verzweigten unteren Atemwege und kann zu Husten mit Auswurf, Reizhusten, Rasselgeräuschen beim Atmen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl führen. Laut Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin klingen die Symptome einer Bronchitis in der Regel nach zwei bis drei Wochen ab.
Chronisch obstruktiven Erkrankungen wie COPD
Die chronic obstructive pulmonary disease (COPD) oder chronisch obstruktiven Bronchitis verursacht eine dauerhafte Verengung der Atemwege. Typische Symptome sind Husten und Auswurf, Rasseln beim Atmen und Atemnot bei körperlicher Anstrengung. Besonders Tabakrauch gilt als Hauptauslöser.
Lungenemphysem
Ein Lungenemphysem ist oft Folge einer langjährigen COPD und führt zu einer irreversiblen Ausdehnung der Lungenbläschen. Die Folge: eingeschränkte Atmung und typische Geräusche beim Ausatmen.
Asthma bronchiale und spastische Bronchitis
Auch eine Erkrankung wie Asthma oder COPD kann Giemen und rasselnde Atemgeräusche verursachen. Bei der spastischen Bronchitis kommt es zu einem krampfartigen Verschluss der Bronchien, was die Atmung erheblich erschwert.
Erkältung und obere Atemwegsinfekte
Bei einfachen Erkältungen oder einer einfachen chronischen Bronchitis können sich die oberen Atemwege entzünden. Das führt oft zu Reizhusten, Auswurf und gelegentlich rasselnden Atemgeräuschen, insbesondere beim Abhusten.
Wie äußern sich die Symptome einer Bronchitis?
Die Symptome einer akuten Bronchitis sind vielfältig:

- Reizhusten, der sich zu Husten mit Auswurf entwickelt
- Rasselgeräusche beim Ein- oder Ausatmen
- Allgemeines Krankheitsgefühl und körperliche Schwäche
- Engegefühl im Brustkorb
- Giemen und pfeifende Atemgeräusche
- Beschwerden verschlechtern sich oft bei körperlicher Anstrengung
Diagnostik: So erkennt man die Ursache
Die körperliche Untersuchung ist zentral: Beim Abhören der Brust mit dem Stethoskop kann der Arzt feuchte oder trockene Rasselgeräusche identifizieren. Ergänzend helfen:

- Lungenfunktionstests zur Ermittlung der Atemleistung
- Röntgenaufnahmen zur Abklärung struktureller Ursachen
- Blutuntersuchungen, um Infekte zu erkennen
- Sputumanalyse, um Keime im Auswurf zu identifizieren
Der Verband pneumologischer Kliniken empfiehlt, bei anhaltenden Symptomen eine gezielte Abklärung in spezialisierten pneumologischen Kliniken vorzunehmen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung der Beschwerden richtet sich nach der Ursache:
- Bei akuter Bronchitis: Hustenstiller, schleimlösende Medikamente und Ruhe. Medikamente helfen, den Schleim zu lösen und Beschwerden zu lindern.
- Bei chronischen Erkrankungen wie COPD oder Asthma: Bronchodilatatoren, Inhalationen, Kortikosteroide
- Bei bakteriellen Infekten: Antibiotika können notwendig sein, aber nur bei eindeutigem Nachweis
- Hausmittel und unterstützende Maßnahmen:
- Viel trinken, um den Schleim zu verflüssigen
- Inhalationen mit Kochsalzlösung oder den Weg ins Vitalcenter aufsuchen.
- Körperlich schonen, aber sanfte Bewegung nicht vermeiden
Ein frühzeitiger Arztbesuch kann Komplikationen verhindern – vor allem bei Risikopatienten, Kindern oder älteren Menschen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie lange dauert eine rasselnde Atmung bei akuter Bronchitis?
Die Beschwerden dauern meist zwei bis drei Wochen. Bei chronischem Verlauf länger – hier ist ärztliche Begleitung sinnvoll.
Was bedeutet es, wenn Husten und Auswurf von Geräuschen begleitet werden?
Das kann auf eine Entzündung der unteren Atemwege hinweisen, bei der sich Sekret in den Bronchien sammelt. Ursache kann eine virale oder bakterielle Infektion sein.
Ist eine rasselnde Atmung ohne Husten gefährlich?
Wenn Rasseln ohne Husten und Auswurf auftritt, insbesondere in Ruhe oder nachts, kann dies auf eine Herzinsuffizienz oder ein Lungenemphysem hindeuten.
Was tun bei chronisch obstruktiven Symptomen?
Wenn Husten, Auswurf und rasselnde Atmung über Wochen bestehen, sollte man unbedingt eine chronisch obstruktiven Erkrankung wie COPD ausschließen lassen.
Ist Tabakrauch ein häufiger Auslöser für Rasselgeräusche?
Ja. Tabakrauch reizt die Bronchien dauerhaft, was sowohl akute als auch chronische Bronchitis begünstigt.
Relevanz für das Gesundheitssystem
Atemwegserkrankungen wie Bronchitis gehören zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Die wirtschaftlichen Folgen betreffen sowohl Unternehmen als auch Krankenkassen. Atemwegsinfekte verursachen jährlich Milliardenkosten. Die Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin betont daher die Wichtigkeit von Prävention und Früherkennung – auch durch betriebliche Gesundheitsprogramme.
Prävention und Selbsthilfe
Folgende Maßnahmen helfen, die Beschwerden zu vermeiden oder zu lindern:

- Meiden von Tabakrauch und Schadstoffen
- Regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Lunge
- Auf frühe Symptome wie Reizhusten und Auswurf achten
- Bei auffälligen Geräuschen beim Ausatmen ärztlichen Rat einholen
Fazit: Rasseln beim Atmen – Warnsignal aus den Atemwegen
Rasselnde Atemgeräusche sind ein ernstzunehmendes Symptom, das auf eine Reizung oder Erkrankung der Atemwegen hinweist. Besonders beim Einatmen oder Ausatmen können solche auffälligen Atemgeräusche hörbar werden und sollten stets medizinisch abgeklärt werden – vor allem, wenn sie in Verbindung mit Husten, Auswurf oder einem allgemeinen Krankheitsgefühl auftreten.
Mögliche Auslöser reichen von einer einfachen Erkältung über eine akute Bronchitis bis hin zu einer schwerwiegenden Lungenerkrankung wie einer Lungenentzündung. Dabei spielen bakterielle Infektionen ebenso eine Rolle wie virale Erreger. Wenn eine Bakterie etwa die unteren Atemwege befällt, kann dies zu einer raschen Verschlechterung des Gesundheitszustands führen.
Auch bei bestehenden chronischen Erkrankungen wie COPD oder Asthma können zusätzliche Beschwerden entstehen, wenn sich Sekret ansammelt oder sich die Atemwege verengen. Das charakteristische Rasseln ist dann oft besonders deutlich beim Einatmen hörbar und darf nicht ignoriert werden.
Unser Appell: Rasseln beim Atmen ist kein harmloses Nebengeräusch. Es ist ein Signal des Körpers, das auf eine behandlungsbedürftige Lungenerkrankung hindeuten kann. Lassen Sie bei Verdacht Ihre Atemwege untersuchen, um eine gezielte und frühzeitige Behandlung einzuleiten – insbesondere dann, wenn die Geräusche regelmäßig beim Einatmen hörbar sind oder sich das Atemgeräusch verstärkt. Der Gang zum Arzt schützt Ihre Lunge, fördert Ihre Genesung und beugt Komplikationen vor.
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